Neubau der ZLB am Blücherplatz
Die Stadt diskutiert zurzeit einen Vorschlag des Kultursenators Joe Chialo, für die ZLB das Gebäude Q207 in der Friedrichstraße zu nutzen. Wir haben an ersten Machbarkeits-Untersuchungen teilgenommen und sind begeistert. Unsere Rahmendaten bleiben gleich, daher finden Sie hier viele Informationen über das Projekt, wie es für den Blücherplatz gedacht war. Größe, Bedarfe, Ideen und auch Ihr Input im Beteiligungsverfahren, alles bleibt erhalten. Über Planungsfortschritte berichten wir gern hier, wenn die Umsetzung politisch entschieden ist.
Auf dieser Seite
Berlin plant und arbeitet für einen Bibliotheksneubau am Blücherplatz. Hier wird die ZLB am Lieblingsstandort der Berliner*innen zusammengeführt, der AGB. Die neue Bibliothek soll 15 - 16 Stunden am Tag für die Berliner*innen geöffnet sein und das 360 Tage im Jahr. Vermutlich werden etwa 10.000 Menschen am Tag diese Bibliothek besuchen, an ca. 2.600 Arbeitsplätzen arbeiten, Medien aus dem dann knapp fünf Millionen ZLB-Medien umfassenden Bestand ausleihen und von 330 Mitarbeiter*innen betreut werden. Natürlich gibt es auch ein Café, schöne Außenbereiche und wunderbar vielfältige Innenflächen.
Unsere neue Bibliothek hat Platz für alle und ist ein Ort der Freiheit des Geistes. Sie entsteht aus den Ideen der Nutzenden, aus der gemeinschaftlichen Arbeit der verschiedenen Senatsverwaltungen und des Bezirks und intensivem Gestalten aus der ZLB.
Bitte Mitte! Der richtige Ort für unsere Bibliothek Eine Chance für Berlin - ZLB in die Friedrichstraße
Mit großer Freude unterstützt die Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) den Vorschlag des Senators für Kultur und gesellschaftlichen Zusammenhalt Joe Chialo, für die neue ZLB das Gebäude Q207 in der Friedrichstraße zu nutzen.
Aktueller Stand
Das Raum- und Funktionsprogramm formuliert den zukünftigen räumlichen Bedarf für den ZLB-Neubau und ist neben vielen anderen Dokumenten ein wichtiger Bestandteil der Planung. Es ist von der ZLB ausgearbeitet und an die Senatsverwaltung für Kultur und Europa übergeben worden. Nach der kulturfachlichen Prüfung und Genehmigung ging auf dieser Grundlage der Auftrag zur Erstellung und anschließenden Prüfung eines Bedarfsprogramms an die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen in ihrer Funktion als Bauherrin. Das „Bedarfsprogramm“ bündelt alle wichtigen Angaben und Rahmenbedingungen für das Bauprojekt. Hier stehen die Grundlagen des Vorhabens, die Notwendigkeit und Zweckbestimmung und Informationen über die Besonderheiten des Bauvorhabens auf dem konkreten Baufeld.
Wir nutzen die Bibliothek Bibliothekskonzeption
Unser Raum- und Funktionsprogramm für den Neubau der ZLB am Blücherplatz
Vorab – noch ist nichts in Stein gemeißelt. Wir geben Ihnen hier in aller Kürze einen ersten Überblick, wie wir uns die neue Bibliothek vorstellen und die Konzeption auch mit Ihren Anregungen erarbeitet haben. Doch in einem großen, langen Bauprojekt werden Anpassungen notwendig werden, außerdem möchten wir neue Entwicklungen, soweit möglich, auch berücksichtigen. Das heißt, das hier vorgestellte Konzept unterliegt im Verlauf des Projekts einer ständigen Anpassung.
Der Auftrag
Wissen in vielgestaltiger Art für die Bevölkerung bereithalten, in Büchern, in Zeitungen und Schriften, in digitalen Quellen, als Film oder zum Hören ist eine der zentralen Aufgaben jeder Öffentlichen Bibliothek. Darüber hinaus wird die ZLB auch Ort und Forum der Stadtgesellschaft bleiben und lebendiges „Working und Co-Working“-Zentrum und zivilgesellschaftliche Aushandlungsplattform. So konzipiert die ZLB ihre Programme und Angebote. Sie spricht alle Menschen an und versorgt ganz Berlin. In ihrer Funktion als Landesbibliothek ist sie wichtiger Teil des kulturellen Gedächtnisses der Stadt und sammelt alle in Berlin verlegten Werke und macht sie auch zugänglich.
Die Aufgabe
Die ZLB - Ort der Information und des Wissens
- vielfältiger, aktueller und gut ausgebauter digitaler und analoger Medienbestand und Zugriff auf verschiedenste digitale Ressourcen
- für jede Lebensphase und für Lebenslanges Lernen – unabhängig von der Herkunft
- Ort der kulturellen Bildung
- Teil des kulturellen Gedächtnisses von Berlin
- Ort des fachlichen Austauschs und der Weiterbildung
- Ort für Kinder
- Ort für Jugendliche
Die ZLB - Ort für Aufenthalt und Arbeit
- öffentliches Arbeitszimmer und Werkstatt der Stadt
- vielfältig facettierte und viele Arbeitsplätze
- Infrastrukturen für handwerkliche, künstlerische, technische und experimentelle Projekte bereitstellen und „machende“ Communities einladen
- gemeinsamer Arbeits-, Lern- und Kommunikationsraum für die Menschen in der Stadt sein
Die ZLB - Ort der Begegnung und des Dialogs, Forum der Stadtgesellschaft
- Ort der Integration
- Ort der politischen Bildung und der Demokratieförderung
- Ort der Vernetzung für Communities, Institutionen, Ideen, andere Bibliotheken, einzelne Menschen und Gruppen
- Ort der Nachhaltigkeit mit ihrem institutionsspezifischen Angeboten und in ökologischer und ökonomischer Hinsicht
- Selbstbewusste Architektur
Der Planungsrahmen
Das neue ZLB-Gebäude plus Amerika-Gedenkbibliothek sollen Niedrigschwelligkeit, Transparenz und Offenheit ausstrahlen. Die neue ZLB muss einladend als demokratisches Forum für Information, Wissen, Kreativität und gesellschaftliches Engagement wirken. Sie macht Lust auf Bibliothek. Die Nutzer*innen können sich mit ihrer ZLB identifizieren, denn das Haus gehört den Menschen dieser Stadt.
Flächen und Nutzungsarten im Überblick
- Nutzungsfläche ca. 38.000 m² inklusive der 7.000 m² AGB-Gebäude, davon etwa 2/3 Publikumsflächen
- ca 1/6 Magazinflächen
- und entsprechend Hintergrundflächen
- durchschnittlich 10.000 Bibliotheksbesucher*innen am Tag
- bis zu 5.000–6.000 Besucher*innen gleichzeitig
- bis zu 16 Stunden Öffnung am Tag
- bis zu 360 Öffnungstage im Jahr
Bibliotheksfachliche Grunddaten
- ca. 600.000 Medieneinheiten im Publikumsbereich (Freihand)
- ca. 3.400.000 Medieneinheiten in den Magazinen zum Einzug, aufgrund des gesetzlichen Auftrags der ZLB wachsend
- ca. 4.300.000 Medieneinheiten Bestandskapazität in den Magazinen
- ca. 4.000.000 Entleihvorgänge
- ca 2.600 Arbeitsplätze für Besucher*innen in den Publikumsbereichen
- ausreichend Schulungs- und Gruppenräume in verschiedenen Größen
Städtebauliche Umsetzung
Im Herbst 2019 bis Frühjahr 2020 wurde ein Dialogverfahren "städtebauliche Machbarkeitsstudie ZLB am Blücherplatz" durchgeführt. Hier diskutierten Stadtplaner*innen, Architekt*innen, Landschaftsplaner*innen, Verkehrsplaner*innen, Biblbiothekar*innen und Bürger*innen miteinander darüber, wie der Neubau auf dem Gelände an der AGB gut eingepasst werden kann. Besondere Beachtung fand dabei der Umgang mit dem Baudenkmal der Amerika-Gedenkbibliothek, mit der Grünanlage am Blücherplatz und der komplexen Verkehrssituation sowie mit der Blücherstraße. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Grundlage der weiteren Planung des Neubaus und der Freianlagen.
Zentrale Erkenntnisse
Verschiedene, teilweise einander entgegenstehende Zielvorgaben wurden untersucht. Der Arbeitsprozess des Dialogverfahrens hat diese Erkenntnisse für den Standort der neuen ZLB am Blücherplatz gebracht:
-
Die städtebauliche Machbarkeit konnte nachgewiesen werden, die auch von der Öffentlichkeit mitgetragen wird. Das Projekt erfreut sich starker Unterstützung aus der Öffentlichkeit.
-
Der Blücherplatz ist von Bebauung weitgehend freizuhalten.
-
Der Neubau der ZLB muss sich behutsam zum denkmalgeschützten Altbau der Amerika-Gedenkbibliothek (AGB) verhalten. Zwischen dem historischen Gebäude der AGB und einem Neubau muss eine großzügige Verbindung entstehen.
-
Die Erdgeschosse der Bibliotheksbauten müssen sich eng mit dem öffentlichen Außenraum verzahnen. - Wichtige Elemente eines vernetzen Freiraums sind neben dem Ausbau des Blücherplatzes zu einem städtischen Platz die freiraumplanerische Anknüpfung an den südlich gelegenen Friedhof und der Erhalt von Erholungsflächen und wichtiger Wegeverbindungen.
-
Im Süden des Plangebiets wurde im Prozess die Möglichkeit erarbeitet, die Blücherstraße für den Autoverkehr zu schließen und dort eine Mobilitätsachse zu entwickeln. Dadurch sollen neue, attraktive Verbindungen zum Blücherplatz entstehen und die Insellage aufgelöst werden.
Wie geht es weiter?
Die beteiligten Verwaltungen und Institutionen werden den Weg weiterhin gemeinschaftlich weitergehen und die Öffentlichkeit kontinuierlich über den Fortgang des Projekts aktiv informieren und zentrale Fragen erörtern.
Wie entstand die Machbarkeitsstudie?
Hintergrund – Ein neuer zentraler Standort für die ZLB
Die Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB) ist die größte öffentliche Bibliothek Deutschlands. Sie hatte im Jahr 2019 über 1,5 Millionen Besucherinnen und Besucher und ist damit die am besten besuchte Kultureinrichtung Berlins. Sie ist gegenwärtig in der Stadt aufgeteilt auf zwei Publikumsstandorte und ein Außenmagazin – räumliche Bedingungen, die unzureichend und nicht bedarfsgerecht sind. Im Juni 2018 hat der Berliner Senat nach einer intensiven Prüfung unterschiedlicher Standorte entschieden, die ZLB am Blücherplatz zu errichten – ergänzend zu ihrem Gebäude Amerika-Gedenkbibliothek.
FAQs Zusammenführung der Bibliothek
Häufig gestellte Fragen zum Neubau und unsere Antworten dazu
Die Berliner Stadtbibliothek besteht aus acht Gebäuden, die alle für unterschiedliche Zwecke gebaut worden sind und über Jahrzehnte für die Bibliothek umgenutzt worden sind. Sie werden voraussichtlich auch wieder für unterschiedliche Zwecke genutzt werden.
Das Gebäude der Amerika-Gedenkbibliothek ist denkmalgeschützt und bleibt selbstverständlich erhalten. Jeder Architekturentwurf muss damit umgehen, dieses Gebäude mit einzubeziehen. Die AGB wird damit Teil der neuen ZLB.
Das ist abhängig von Städtebau- und Architekturwettbewerben, und wir können es heute noch nicht beantworten. Wichtige Grundlagen dafür sind unter großer Beteiligung von Bürger*innen, Architekt*innen, Planenden und Menschen aus der Bibliothek beim Dialogverfahren "städtebauliche Machbarkeitsstudie ZLB am Blücherplatz" mit insgesamt 6 öffentlichen Veranstaltungen diskutiert worden. Mehr dazu hier [Link führt zu weiteren Informationen zur städtebaulichen Umsetzung].
Ein Projekt des Landes Berlin
Bauherrin: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Bedarfsträgerin: Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Nutzerin: Zentral- und Landesbibliothek Berlin (ZLB)
beteiligt:
- Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
- Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
- Landesdenkmalamt Berlin
- Bürger*innen der Stadt Berlin in verschiedenen partizipativen Prozessen