Sarah Gavron Suffragette: Taten statt Worte
Der in Deutschland 2016 erschienene Film erzählt die Geschichte der Suffragetten-Bewegung von ihrer Gründungszeit bis zur Einführung des Frauenwahlrechts in Großbritannien. Mittlerweile wissen wir, dass dieses 1918 eingeführt wurde. Das wusste die Gründerin Emmeline Pankhurst (Meryl Streep), allerdings nicht, als sie 1903 die bürgerliche Frauenbewegung „Women’s Social and Political Union“ gründete. Im Film geht es um die fiktive 24-jährige Wäscherin Maud Watts (Carey Mulligan), die 1912 in London über eine Kollegin zum ersten Mal in Kontakt mit der Frauenbewegung kommt. Maud Watts ist verheiratet und hat einen Sohn, sie schließt sich nach ersten Zweifeln den Suffragetten an. Sie will es nicht länger schweigend hinnehmen, dass ihr Chef sie und ihre Kolleginnen am Arbeitsplatz unterdrückt, demütigt und ausbeutet. Durch ihr Engagement riskiert sie Verhaftungen, Ausgrenzungen, ihre Ehe und ihren Sohn. Trotzdem lässt sie sich mit den anderen Anhängerinnen nicht unterkriegen, um für ein gleichberechtigtes Großbritannien zu kämpfen. Doch zu welchem Preis? Der Film ist allein schon durch die historische Bedeutung sehenswert. Er lädt zum Nachdenken, diskutieren und lernen ein. Trotz des heute auch noch immer sehr wichtigen Themas und der exzellenten Besetzung ist der Film zumindest bei den Oscars leer ausgegangen, nicht mal für eine Nominierung hat es gereicht. Und dennoch ist dieses Historiendrama ein Thema, das heute weltweit keine Selbstverständlichkeit mit sich bringt. (Svenja Reinboth, Azubi)